ENTWURFSIDEE
Der Entwurf basiert auf einer geschlossenen Bebauung, die Nord-Süd orientiert ist. Die Gebäudehöhe überschreitet mit 19,50m etwas die im Bebauungsplan vorgesehene Höhe. Dies ist jedoch notwendig um alle Geschoße des Bestandsgebäudes barrierefrei erschließen zu können. Weiters orientiert sich die geplante Gebäudehöhe an den benachbarten Gebäuden, wodurch sich der Zubau gut in seine Umgebung eingliedert. Das Gebäude setzt sich aus sechs Geschoßen zusammen, ein Untergeschoß, vier oberirdische Geschoße und noch ein zurückgesetztes Geschoß darüber.
Der Hauptzugang für sowohl den Zubau, als auch für das Bestandsgebäude, liegt straßenseitig im Norden. Den Eingangsbereich bildet eine großzügige überdachte Fläche, die auch Platz für Fahrräder und Scooter bietet. Der Schulwart hat aus seinem Raum einen guten Überblick über diesen Vorplatz. In der großen Aula verteilen sich die Schüler und Schülerinnen auf ihren Wegen. Über ein neues Stiegenhaus, das sich an der Position des ehemaligen Lichthofes des Bestandsgebäudes befindet, gelangen sie in das Untergeschoß zu der Zentralgarderobe. Dieses verbindet alle Geschoße des Zubaus, sowie auch alle Geschoße des bestehenden Schulgebäudes miteinander. Eine Liftanlage befindet sich direkt neben dem Stiegenhaus und ermöglicht diese Verbindungen auch barrierefrei. Ebenso situieren sich die Sanitäranlagen in diesem Bereich. Sie sind für Buben und Mädchen getrennt ausgeführt. Ein zusätzliches WC, das behindertengerecht ausgestatte ist, ist auch als Lehrer-Toilette vorgesehen.
In den Obergeschoßen 1 bis 3 befinden sich die neun Unterrichtsräume und die offenen Lernzonen. Je Geschoß sind drei Unterrichtsräume angeordnet, zwei sind Richtung Norden und einer Richtung Süden ausgerichtet. Die offenen Lernzonen sind gut belichtet und können variabel genutzt werden. Sie dienen sowohl für den Unterricht in Kleingruppen, als auch als Pausenfläche. Die Schüler und Schülerinnen können sich dort treffen, erholen und lernen.
Die Bibliothek wurde im 4. Obergeschoß situiert und verfügt über großzügige Belichtungsflächen. Eine vorgelagerte Terrasse am Dach lädt dazu ein Bücher auch im Freien zu lesen.
Die Räumlichkeiten für das Tagesschulheim verteilen sich zum größten Teil im Erdgeschoß und auf der Galerie. Im Erdgeschoß befindet sich der Speisebereich, die Aufwärmküche, das dazugehörige Lager und der Raum für den Schulwart. Dem Speisebereich ist eine Terrasse vorgelagert auf der die Schüler und Schülerinnen an schönen Tagen im Freien essen können. Sie verbindet diesen Bereich mit dem Garten. Eine eigene Stiege führt auf die Galerie zu dem Aufenthaltsbereich, zu der Sammlung für das Tagesschulheim und zu dem Raum für das Verwaltungspersonal. Dort befindet sich auch eine Rückzugsnische für Schüler und Schülerinnen, die sich ausruhen wollen.
Der Garten soll für die Schüler und Schülerinnen eine Erholungszone mit viel Grün sein. Sitz- und Liegeflächen aus Holz laden zum Verweilen und Lernen ein. Der Entwurf überschreitet im Anschlussbereich des Bestandsgebäudes und des Zubaus, gartenseitig um nicht ganz 3m die Baufluchtlinie. Dadurch ergeben sich gut belichtete und vernünftig dimensionierte offene Lernzonen. Sie könnten bei Bedarf auch zu kleinen Unterrichtsräumen umfunktioniert werden. Des weiteren ist dieser Bereich für die Erschließung einiger Räume im Bestandsgebäude notwendig. Die Nachbargebäude werden durch diesen Bauteil dennoch nicht in ihrer Belichtung beeinträchtigt.
FASSADE, KLIMA UND ENERGIE
Die Fassade bildet eine Massivholzkonstruktion aus Brettschichtholz mit außenliegender Dämmung und einer Holzverkleidung (Weißtanne – sehr widerstandsfähig). Große Fensterflächen lassen eine möglichst hohe natürliche Belichtung zu. Die Parapethöhen sind so gewählt, dass aus der hauptsächlich sitzenden Position der Schüler und Schülerinnen eine freie Sicht nach Außen möglich ist. Um eine sommerliche Überhitzung zu vermeiden, ist eine Verschattung (außenliegende Raffstore) notwendig. Auf der Nordseite würden innenliegende Rollos zur Verdunklung ausreichen.
Das Belüftungskonzept für das Gebäude basiert auf einer natürlichen Belüftung über innenliegende vertikale Luft- und Lichträume, die vom Erdgeschoß bis zum Dach reichen. Bei sommerlichen Temperaturen kann warme Luft über Fensterbänder am Dach abziehen. Dies verhindert eine Überwärmung des Gebäudes. Für einen effizienten Luftaustausch in den Unterrichtsräumen sorgt die Querlüftung.
Die unterste Ebene der Luft- und Lichträume ist mit Pflanzen bewachsen. Sie tragen zur Regulierung der Luftfeuchte und zur Verbesserung des Raumklimas bei. Des weiteren bilden diese vertikalen Räume eine optische Verbindung zwischen den Geschoßen. Die Energieversorgung des Zubaus wird grundsätzlich über das Bestandsgebäude hergestellt. Sowohl die Heizung wird an das bestehende Fernwärmesystem, als auch der Strom wird über die bestehende Elektrozentrale bezogen. Eine Photovoltaikanlage am Dach des Zubaus reduziert den Strombedarf der Schule. Eventuell wäre auch ein Sammeln des Regenwassers am Flachdach des Zubaus anzudenken. Dies könnte für das Grauwasser verwendet werden.